8. Spieltag

Trotz ungemütlichen Regenwetters sind alle wohlbehalten ins Kampfstadion eingezogen und wir konnten pünktlich beginnen.

Diesmal hat uns Jannes unterstützt, der durch dieses Spiel die Gelegenheit erhielt, eine DWZ zu erlangen. Einen Sieg hat er uns nicht bescheren können, da er kurz nach der Eröffnung eine Leichtfigur verlor und dies nicht mehr kompensieren konnte. Nicht schlimm, schließlich war es nicht einzügig.

Klaus-Peter versuchte derweil, seinen Gegner über die halboffene h-Linie zu drangsalieren. Ein Läuferpaar war als Unterstützung auserkoren, aber die sonst ziemlich geschlossene Stellung versprach keinen rechten Erfolg. Am Ende war es dann doch eine typische Remisstellung.

Ich selbst hatte ein wenig Glück. Das Damengambit nahm ich an und konnte mir nach einigen Zügen, verursacht durch eine Fesselung, mit dem Springer einen Bauern auf e5 holen. Seine Dame stand auf d3 ungedeckt, sodass er nicht mit dem d-Bauern zurücknehmen konnte. Er hatte dafür nun eine halboffene f-Linie für seine Türme, die mir auch Sorgen machte. Allerdings kam es einige Züge später zu genau demselben “Trick”, nur dass ich dabei eine Gabel zwischen Turm auf e3 und Dame auf d3 herstellte. Die Folgen waren so weitreichend, dass ich relativ gefahrlos den Sieg erreichen konnte.

Unser eiserner Ersatz Michael hatte mit schwarz eine interessante, aber scharfe Stellung nach der Eröffnung auf dem Brett, wie man es vom Hartlaub-Gambit her kennt (wobei sie wohl anders entstand). Aus den Ideen der Eröffnung konnte er aber keinen Nutzen ziehen und musste sich geschlagen geben.

John mit weiß führte den typischen Läufer/Springer gegen Turm/Bauer Tausch auf f7 aus, der in der Regel zwar Nachteile bringt, aber in dieser Stellung recht gut aussah. Der Gegner spielte aber sehr stark und schaffte es, seine Leichtfiguren derart auf dem Königsflügel zu aktivieren, dass John unter dem Druck die Qualität wieder zurückgeben musste und kurz darauf zur Mattabwendung (oder eher -Verzögerung) seine Dame hätte geben müssen. Er verzichtete auf beides.

Gleichzeitig hielt uns Jürgen mit seinem Sieg noch im Wettkampf. Durch gewohnt druckvolles Spiel gegen den Königsflügel hat der Gegner offenbar etwas innerlichen Stress bekommen stellte am Ende seine Dame ein.

Jetzt stand es nach Brettern aus 2,5:3,5 – für die verbliebenen zwei Partien keine schöne Situation und am Ende kam dann auch das Ergebnis heraus, nach dem es zu diesem Zeitpunkt aussah.

Annika spielte Remis. Für sie war es ein schöner Erfolg, ihr Gegner war stark und reich an Erfahrung. Daher wollte sie sich auf ein ohnehin unklares Endspiel nicht einlassen.

Damit lagen nun alle Augen auf der Partie von Manfred, der nun gewinnen musste, um das Mannshaftsunentschieden zu retten. Die Aussichten waren allerdings äußerst ungünstig. Er hatte in dieser Phase einen Bauern weniger bei zwei Türmen und Springer auf jeder Seite. Zwar machte ein isolierter a-Bauer noch Hoffnungen, auch der ein oder andere Trick lauerte noch, aber am Ende nütze doch alles nichts. Auch der Freibauer ging noch verloren, dabei ein Turmabtausch, und der Gegner konnte seine Stellung derart konsolidieren, dass ein Gegenspiel aussichtslos war. Manfred gab dann auf. Natürlich nur, um die Nerven und die Zeit der Zuschauer zu schonen. 🙂

Damit sind wir also nun auf den vorletzten Platz abgerutscht. Aufsteigen werden wir jetzt nicht mehr. Aber da der Abstieg ebensowenig droht, ist alles paletti. – Gerrit Boeven