Willkommen zu unserem bislang eindeutigsten Erfolg in dieser Saison!
Wir waren durchaus gut aufgestellt für dieses Heimspiel gegen Lendersdorf, wohingegen unser Gast offensichtlich in einer stark ersatzgeschwächten Aufstellung anreiste. Damit könnte man der Meinung sein, der Erfolg sei nicht allein aus eigener Kraft entstanden. Gleichwohl zeigt das Ergebnis, dass jeder einzelne von uns seine Klasse unter Beweis gestellt hat.
Die Atmosphäre war auch Dank des Spielleiters von vornherein entspannt. Zumindest auf unserer Seite blieb es so, zeichnete sich bereits nach wenigen Minuten und Zügen eine über sämtliche Bretter äußerst bequeme Gesamtsituation ab. Während mindestens vier von uns sich bereits deutlich erkennbare Vorteile erarbeitet hatten, waren die anderen zumindest ausgeglichen. Und bald begannen wir, das Feld „von hinten“ aufzurollen.
Markus am 8. erarbeitete sich in der Eröffnung einen Mehrbauern, behielt dabei auch noch eine bessere Struktur, und konnte dann im Turmendspiel effektiv gegen die schwächeren Einzel- und Doppelbauern des Gegners wirken. Markus war als einziger Nicht-Stammspieler nachgerückt und mit jetzt zwei Siegen aus zwei Partien möchte ich sagen: Mehr als nur ein Ersatzspieler!
Unmittelbar danach hat Konrad am 7. seinen Gewinn gemeldet. Sein Gegner hatte unter Opferung einer Leichtfigur einen ordentlichen Angriff gestartet. Diesem konnte Konrad aber gut widerstehen, da die verbliebene Angriffsfiguren nicht die angestrebte Wirkung entfalten konnten. Da das ganze also nicht durchschlug, hatte Konrad später einfach eine Figur mehr. Am Ende gewann Konrad die Dame – (oder es wäre so gekommen) wenn ich es recht verstanden habe – aufgrund einer Art Ablenkung, die durch eine drohende Springergabel erzeugte wurde.
Wenige Minutenbruchteile später vermeldete Paul am 6. seinen Erfolg. Zunächst etwas verunsichert durch einen fehlgeschlagenen Plan im taktisch sehr interessanten Mittelspiel kam er am Ende mit einem Mehrbauern in ein Turm/Springer-Endspiel raus. Die bessere Konstellation tat ihr übriges, weitere Bauerngewinne besiegelten das Geschehen.
Es dauert dann auch nicht lange, bis mein Gegner die Waffen streckte. Wir hatten die „Polerio-Variante“ der „Preußische Partie“ gespielt, ich mit weiß mit 8. Df3. Schwarz gab im weiteren Verlauf den Turm auf a8 für einen Läufer. Ich fühlte mich sogleich recht wohl, auch wenn schwarz mit Läuferpaar und doch deutlich besserer Entwicklung durchaus Gegenspiel erzeugen kann. Wenige Züge später gab es aber einen Einsteller des Springers, der leider nur durch einen gefesselten Bauern gedeckt war. Mit nun einem ganzen Turm und Bauern mehr war ich für mich überzeugt und konnte jegliche Gegenpläne erfolgreich vereiteln.
Klaus-Peter sicherte kurz darauf mit der Annahme eines Remis-Angebotes unseren Mannschaftssieg. Er selbst hatte schon vorher angeboten, verständlicherweise wurde das zunächst ausgeschlagen. In der Partie selbst gab es wenig Ecken und Kanten. Weiß hatte zwar bereits die offene c-Linie mit seinen Türmen besetzt, das aber konnte KP sehr gut auflösen, ohne dass an der Peripherie Schaden zustandekam. Es mündete schließlich in ein Endspiel Springer gegen Läufer, bei dem aber alles recht festgefahren war.
Viele Momente waren es nicht, dann waren auch die Bretter 4 und 5 beendet.
Annika hatte in der Eröffnung dem schwarzen König die Rochade verbieten können durch ein Läuferopfer auf f7. Die d-Linie war schon frei, der schwarze Läufer stand ungedeckt auf c5, also bekam sie den auch sofort wieder durch Dd5+. Bei genauem Spiel ist das halt kaputt für schwarz, und Annika hat sich da keinerlei Blöße gegeben.
Jürgens Partie war lange nicht offensichtlich zum Vorteil für eine Seite. Er musste mit Schwarz gegen die Pirc-Eröffnung spielen. Sein Plan war mit den Zentrumsbauern vorzumarschieren. Beim unvermeidlichen Abtausch erlangte er tatsächlich die bessere Bauernformation mit Druck auf den König, der sich auf h1 versteckte. Den anhaltenden Druck quittierte Weiß mit einem Einsteller und einem mutlosen schnellen Ende.
Übrig blieb also nur noch unser Manfred, der zu diesem Zeitpunkt dann doch noch um das Remis kämpfen musste. Mein letzter Blick sah seine Partie – Läufer und Turm gegen Springer und Turm – mit einem/zwei Bauern Rückstand, dafür mit dem zentral deutlich aktiverem König. Also nichts kristallklar – und wie auch immer, bei Rückkehr nach einem Gang an die frische Luft war es unentschieden zu Ende.
Resultat: 22-10! Damit haben wir den Anschluss an die best-of der bisherigen Mannschaftsresultate der Saison erzielt und stehen nun punktgleich mit dem dritten ASV 5 auf dem vierten Tabellenplatz. Drei Runden to go, geht da etwa noch was?