Ich wünsche allen einen schönen 1. Advent!
Zu Gast in Eschweiler. Je nach Blickwinkel war es auch gestern schon weihnachtlich, oder eben auch nicht. Uns selbst haben wir eher nicht beschenkt, waren doch 4 Stammspieler aus den unterschiedlichsten Gründen nicht verfügbar. Zudem hakte es etwas in der Ersatzgestellung, sodass wir am Ende sogar ein Brett frei lassen mussten. Aus Eschweilers Sicht war das sicher nicht ganz so tragisch. Auf der anderen Seite wurden wir vorab mit unserem Neuzugang Dietmar beschenkt, der seinen Wert sogleich unter Beweis stellte.
Alexander, der diesmalige Vertreter aus unserer Jugend, hat wacker gekämpft und uns damit einen Punkt gesichert. Die Partie war über weite Teile ausgeglichen, und man erkennt daran sofort das Potenzial, was in dem jungen Mann steckt. Erst zum Ende hin hat er sich wohl reinlegen lassen und eine Leichtfigur eingebüßt, aufgrund dessen er das Endspiel trotz unerschütterlicher Gegenwehr nicht halten konnte.
Klaus-Peter, der an Brett 1 bekanntlich einem stark einzuschätzenden Gegner gegenübersaß, lieferte eine recht sichere Partie ab. Als Anziehender hatte er gewisse Raumvorteile, die Schwarz aber nach Aktionen auf dem Königsflügel relativieren konnte. Nach einem kurzen Intermezzo auf dem Damenflügel fuhr sich dort alles fest, und zurück auf dem Königsflügel war trotz etwas schlechterer Bauernstruktur von schwarz diese so abgesichert, dass es keine Aussicht auf besseren Erfolg gab, daher Remis.
Darauf holte sich Dietmar seine 3 Punkte, die einen guten Start für sein schachliches Comeback markieren! Ausgezeichnet war die Partie durch die Hoheit im Zentrum, wobei er mit schwarz augenscheinlich die tonangebenden Drohungen aufstellte, auf die sein Gegner lediglich reagieren konnte. Wie genau sich das Resultat ergab, vermag ich nicht zu sagen. Es wird damit zu tun gehabt haben…
Annika dagegen hatte zu verteidigen und büßte dabei ein kleines Bäuerchen ein. Dafür allerdings suchte sie ein aktives Gegenspiel, was sich offenbar auch in eine nervenaufreibende Stellung ergoss. Aber auch hier kann ich keine Details liefern, Gerüchten zur Folge verlor sie dabei einen Turm.
… was wiederum in meiner Partie kein Gerücht ist. Am Ende stellte ich meinen einzig noch verbliebenen Turm im 40. Zug so aufs Tablett, dass des Gegners Läufer, den dieser schon mehr hatte, nur zwei Felder hätte laufen müssen, um den Turm abzuholen. Für nichts. Typischer Einsteller.
Vorher in der Partie gab es durchaus interessante Aspekte. Das mich begünstigende Highlight war eine Mattdrohung durch Ablenkung. Das war aber zu offensichtlich, daher habe ich die Situation vielleicht etwas voreilig aufgelöst in der Meinung, einen Bauern zu gewinnen. Tat’s aber nicht!? Stattdessen machte sich mein Gegner gefährlich nah an meinen König ran und stellte seinerseits Fallen auf, und etwas in Zeitnot musste ich dann die Figur geben. Also auch ohne den Einsteller wäre mir nur übrig geblieben, um ein Remis zu kämpfen. Mit einem Bauern mehr und guter Konstellation wäre es wohl auch nicht aussichtslos gewesen, wenn auch hart. Aber naja…
Andreas hat es sich etwas schwer gemacht. Kurz nach seiner überaus erfolgreichen Eröffnung stellte er ohne Not einen Läufer ein. Was zum!? Aber wer ihn kennt, weiß, dass er weiterkämpft, und das nur umso härter – was sich auszahlte! Der Gegner stand nämlich ohne Rochade doch etwas gedrängt hinten drin. Andreas Entwicklungsvorsprung bot ihm offenbar ausreichend Chancen, den Druck ständig und effektiv zu erhöhen und aufrecht zu halten. So richtig befreien konnte Schwarz sich nicht, und die ständigen Drohungen hinterließen mit der Zeit Spuren. Zum Schluss war es dann ein Fehler zu viel, und Andreas durfte sich freuen.
Manfred eröffnete ebenso routiniert und stark, schob frühzeitig die Bauern auf dem Königsflügel nach vorne, um Leichtfiguren zu scheuchen. Daraus folgte ein Spiel mit langen Rochaden, soweit alles gut. Nur irgendwie hat der Gegner dabei keine Fehler gemacht, stattdessen erarbeitete sich dieser nach Abtausch der Leichtfiguren massive Vorteile, zum einen durch Abholen und Gewinn eines Bauern des Königsflügels, mehr aber noch durch Besetzen der c-Linie mit den Schwerfiguren. Das sah schon recht aussichtslos aus, und auch nach Überleitung ins Turmendspiel lagen alle Vorteile beim Gegner. Das aber wollte sich Manfred zeigen lassen, und das zu recht! Schwarz schaffte es nicht – Remis!
Mit einem 18-13 hat sich Eschweiler den Erfolg verdient! Und bei uns muss sich niemand grämen, verloren zu haben. Denn auch dann fehlte noch ein kleiner Punkt zum Ausgleich. Für dieses Jahr war’s das also für uns mit den Mannschaftskämpfen. Jetzt können wir uns auf schöne Weihnachtsturniere und auch sonst auf den allgemeinen schönen Jahresausklang freuen.